schutzverletzungen - legitimation von medialer gewalt

das bureau für philosophie, das filmarchiv austria und monochrom veranstalten die konferenz: schutzverletzungen.

 

die möglichen verbindungen von 'medien’ und 'gewalt’ sind in der wissenschaftlichen welt schon unter den verschiedensten vorzeichen diskutiert und behandelt worden. vor allem zugunsten medienpädagogischer fragestellungen, die besonders den medienwissenschaftlichen und –theoretischen diskurs der sechziger und siebziger jahre prägten, bei der behandlung des erwähnten themenkomplexes aber nicht selten unvoreingenommene analysen vermissen ließen und so nur in bedenkliche sackgassen führten, wurde auf eine vielzahl möglicher weiterer ansätze verzichtet. einer der wohl wesentlichsten und interessantesten aspekte bei der auseinandersetzung mit der medialisierung der gewalt und der übernahme der (realen) gewalt in die welt der medien ist immer noch die frage nach der (mitunter ebenfalls medialen) legitimierung der darstellung von gewalt in den medien.

 

jede form von (medialisierter) gewalt ist mit einem mehr oder minder deutlichem bzw. wirksamen legitimationsdiskurs unterfüttert, der der gewalt und ihrer darstellung bzw. medialen ummünzung eine art von rechtfertigung bieten soll. das damit angedeutete feld ist riesig und bisher nur in details bearbeitet. neben spielfilmproduktionen oder der befragung der modernen kunst und literatur (vom märchen bis zu „kill bill“, das ja auch eine form von märchenlogik bemüht) und ihrer konzeption anhand einer sich als leitästhetik durchsetzenden ästhetik/poetik der gewalt bzw. des schreckens, sind ja auch historische (z.b. gerichts- und strafpraxis, entwicklung eines öffentlichen medizinischen diskurses) und gegenwärtige beispiele (z.b. aktuelle kriegsberichterstattung und ihre verbindung zu den konzepten einer frühen medienverbund-propaganda) gegeben.

 
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