Das Problem der Wahrheit

"Besaß der Irak vor der Invasion Massenvernichtungswaffen?", "was geschah bei den Weihnachtsfeiern in St. Pölten?", "war die Siegerin gedopt?". Das sind Fragen auf wahr oder falsch. Sie stellen Ansprüche und provozieren Widerspruch. Sie werfen das Problem der Wahrheit auf.

 

In diesem Semester hält Herbert Hrachovec, Professor am Institut für Philosophie der Universität Wien, jeden Freitag von 10:00-12:00 Uhr, eine Vorlesung über Wahrheit. Die Besonderheit dabei ist, dass die Vorlesung live im Internet gestreamt (http://webcast.philo.at:8000/wahrheit)und digital aufgezeichnet wird und kurze Zeit später unter http://audiothek.philo.at zum Download zur Verfügung steht.

 

Das bietet allen Philosophie-Interessierten die Gelegenheit, dabei zu sein und von außen in den Universitätsalltag hineinzuhören, so erläutert Herbert Hrachovec diese innovative Idee. Die Vorlesung führt in die aktuelle Diskussion zum Thema Wahrheit ein und setzt allerdings die Bereitschaft, sich auf philosophische Verfahrensweisen einzulassen, voraus.

 

Die Lehrveranstaltung beginnt mit der sprachanalytischen Zugangsweise zum Thema (Frege, Wittgenstein, Tarski). Formale Wahrheitstheorien werden dann, angeleitet von Ernst Tugendhats Vorgehen, mit traditionellen Positionen verglichen (Aristoteles, Husserl, Heidegger). Die mit Hegel beginnende Historisierung und spätere Relativierung der Wahrheit wird erörtert werden (Nietzsche, Foucault, Baudrillard). Abschließend ist eine Exposition des gegenwärtigen Diskussionsstandes in der (post-)analytischen Philosophie vorgesehen (Hilary Putnam, Donald Davidson, Richard Rorty, Robert Brandom).

 
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